Was ist ein Blogbeitrag?

Aus der Serie: Eine kleine Schreibkunde

Ja, es gibt ihn. Wen? Den Unterschied zwischen einem Bericht und einem Blogpost. Manchmal nur hauchdünn, manchmal so groß wie der Großglockner. Aber es gibt ihn. Er ist nicht immer sofort erkennbar. Mal ist er strukturell bedingt oder er hockt direkt in der Substanz. Damit meine ich die Tonalität, die Präsenz des Schreibers. Das heißt, bei einem Bericht sollte sie nicht fühlbar sein, kann aber bei einem Blogbeitrag das Herzstück bilden. Aber dazu später. Schauen wir uns doch erstmal an, was die beiden unabhängig voneinander ausmacht. Was ist ein Bericht? Was ist ein Blogbeitrag?

Der Bericht

… ist unrockbar. Sorry, aber da gibt es keine Grauzonen. Ein (journalistischer) Bericht basiert auf Fakten und einer klassischen Struktur. Damit unterliegt er den heiligen Gesetzen des objektiven Beschreibens. Wir sehen ihn also oft als Fachartikel oder Kurznachricht zu aktuellen Themen oder Geschehnissen. Falls du dich jetzt wunderst – ein Artikel ist als Begriff gleichzusetzen mit Beitrag und ist an sich noch nicht wertend. Ein Artikel oder ein Beitrag kann also entweder meinungshaltig oder objektiv sein.

Aber zurück zum Bericht! Hierbei schreibt der Autor objektiv und vermittelt faktenbasierte Informationen. Deutlich wird das am Beispiel der so genannten Fact Checker: Vor Veröffentlichung prüfen sie, ob alle Infos im Text auch wirklich richtig sind. Das Budget dafür haben allerdings leider nur mehr wenige große Medien. Genau dort aber findet man die meisten Berichte – unter journalistischen Texten.

Aus was genau besteht jetzt ein Bericht?

  • Einer objektiven Beschreibung der Nachricht bzw. des Themas.
  • Aus Zitaten und Stellungnahmen von Experten bzw. Betroffenen.
  • Ein Bericht kann Hintergrundinformationen enthalten, je nach Länge.
  • Die wichtigsten Infos werden in einem Bericht, vor allem einer Kurznachricht, aber gleich zu Beginn erwähnt (Stichwort: umgekehrte Pyramide/Nachrichtenaufbau).
  • Klarer und neutraler Schreibstil.

Was ist ein Blogbeitrag?

Er ist definitiv rockbar. Und wie! Ein Blogeintrag ist in seiner Form je nach Thema eben unglaublich wandelbar und fällt vorrangig in die Kategorie der meinungsäußernden Texte. Das liegt vor allem daran, dass jede oder jeder eine Website erstellen und darauf einen Blog betreiben kann. Dafür sind auch keinerlei Vorkenntnisse oder Berechtigungen nötig.

Je nach Konzept sind Gedanken und Gefühle beim Bloggen also erlaubt oder sogar erwünscht. Ein Blogbeitrag wird damit genau genommen zur Reportage oder eben zum Kommentar. Natürlich gibt es auch sachlich-informative Blogs – meistens geführt von größeren Unternehmen oder Institutionen – die zur Informationsvermittlung dienen. Hier weicht sich die Grenze zwischen Bericht und Blogbeitrag auf: Wenn der Blogbeitrag den Anspruch stellt, ein journalistischer Text zu sein. Gerade dann ist es aber wichtig zu beachten, wer den Blog betreibt und nach welchen Kriterien gearbeitet und selektiert wird.

Das macht den Blogbeitrag aus:

  • Ein Blogbeitrag ist mehrheitlich eine subjektive Geschichte. Vor allem, weil die Verfasser selbst entscheiden, was und wie kommuniziert wird. Es gibt eben keine übergeordnete (z.B. eine öffentlich-rechtliche) Kontrollinstanz.
  • Meinungsäußernde Textform: Gedanken und Gefühle des Autors sind meistens erlaubt.
  • Häufige Kommentarmöglichkeit für Leserinnen und Leser.
  • Verspielter, anregender Schreibstil für größtmögliche Lesefreude.

Fazit

Ein Blog ist wie Psychadelic Rock – anything goes! Während sich ein Bericht an strukturelle und stilistische Regeln halten muss, hat ein Blogbeitrag viel mehr Spielraum. Das zeigt sich sowohl im Aufbau als auch im Schreibstil. Kein Grund aber für den Bericht traurig zu sein! Beim gepflegten Wiener Walzer macht ihm auf der Tanzfläche so schnell niemand etwas vor.

Als Texterin tanze ich natürlich durch mehrere Genres. Falls du also Unterstützung bei deinen Blogbeiträgen oder Berichten brauchst, melde dich doch einfach bei mir!

PS: Auch das hier ist ein Blogbeitrag mit dem Anspruch auf Objektivität und Richtigkeit. Eh klar. 😉

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